Schulgarten
Du möchtest Dein eigenes Gemüse ernten? Oder strebst Du nach der größten Blüte? Gern teilen wir in unserem Schulgarten unsere Erfahrungen, unser Wissen und Tipps wie Du Deinem Ziel einen Schritt näher kommen kannst.
Guck doch ab und zu mal rein und mache Dich schlau...
In dem Artikel möchten wir dir eine kurze Anleitung geben, wie du in 7 Schritten einfach dein eigenes Growzelt planst.
Wir geben Tipps, welche Fehler vermieden werden können. Um das etwas komplexe Thema einfach auf einen Punkt zu bringen, gehen wir hier von einem einzelnen Growzelt in einer Wohnung aus.
Schritt 1. Der Standort
Am wichtigsten für alles was folgt, ist der Ort wo das Zuchtzelt stehen soll. Wie warm oder kalt kann es dort werden. Gibt es einen Luftaustausch an dem Ort? Ist die Möglichkeit gegeben, die Pflanzen regelmäßig, gegebenenfalls täglich, zu kontrollieren?
Andere Standortfaktoren wären beispielsweise die maximale Lautstärke, die eine Growbox verursachen darf, Anschlussmöglichkeiten an vorhandene Lüftungssysteme oder stören Gerüche oder Pollen vielleicht Nachbarn oder Allergiker im Haus?
Schritt 2. Die finanziellen Mittel
Fast jedes Hobby kostet Geld. Auch beim Indoorfarming entstehen Kosten für Anschaffung und Betrieb. Hat man generell wenig Geld oder will anfangs nicht so viel investieren, sind Systeme mit Hochdruckleuchtmitteln eine Überlegung Wert. Diese kosten in der Anschaffung wenig, arbeiten zuverlässig und leisten relativ gute Ergebnisse, haben aber vergleichsweise hohe Betriebskosten. Allerdings ist die Technik kaum noch zeitgemäß und muss regelmäßig gewartet werden.
Will man die Zuchtanlage länger und vielleicht auch durch das gesamte Jahr sorgenfrei nutzen, sollte man sich mit Zuchtanlagen auf LED-Basis beschäftigen. Die höheren Anschaffungskosten werden hier durch geringe Betriebskosten, fast wartungsfreien Betrieb und Langlebigkeit ausgeglichen. Wenn man sich dann noch die Zeit und das Geld für eine hochwertige LED nimmt, erzielt man langfristig bessere Ergebnisse.
Neben den Kosten für Anschaffung und Betrieb der Technik, entstehen regelmäßig planbare und nicht planbare Kosten. Dünger und ein Substrat für die Zucht sind augenscheinlich nicht teuer. Doch sollte hier auf Qualität geachtet werden, schließlich baut man sich mit einem Zuchtzelt ein eigenes und abgeschlossenes Habitat. Das Substrat und der Dünger sollte für die Produktion von Lebensmitteln zugelassen sein. Bei uns findest Du ein breites Angebot an Substraten die frei von unerwünschten Samen, Fremdstoffen und zumeist auch von Schädlingen sind. Trotzdem kommen immer wieder unregelmäßige Kosten für zusätzliches Equipment oder zur Vorbeugung von Schäden auf. Wenn ein Lüfter ausfällt oder Spuren von Insekten auf den Pflanzen zu erkennen sind, reagiert der fleißige Hobbygärtner am besten schnellstmöglich.
Schritt 3. Die Pflanzen
Plant man eine Growbox, kommt man nicht drum herum sich über die zukünftigen Bewohner des Zeltes Gedanken zu machen. Eine Grundfläche von 1 x 1 m kann beispielsweise eine große oder bis zu 25 kleine Pflanzen aufnehmen. Je größer der Pflanzentopf ist um so größer wird die Pflanze werden und um so mehr Platz braucht sie. Kleine Pflanze benötigen zwar nicht so viel Platz, machen aber ein Vielfaches an Arbeit.
Ebenso macht es einen Unterschied wie das generelle Klima in der Box ist. Wird es regelmäßig zu warm, strecken sich viele Pflanzen gern und manche Pflanzen bleiben bei kühler Umgebung häufig kleiner. Zusätzlich wird die Höhe des Pflanzzeltes auch durch die Lichtquelle beeinflusst. In der Regel sollten wenigstens 30 – 40 cm Platz zwischen Lichtquelle und Pflanzenkopf liegen damit sich das Licht auch verteilen kann. Bei Hochdrucklampen vergrößert sich der Abstand sogar noch aufgrund der Wärmeentwicklung.
Als Faustregel für eine optimale Zeltbestückung können wir folgende Zelt- und Topfgrößen zusammen empfehlen:
- 60 x 60 x 160 cm Zeltgröße und 4 mal 9 Liter-Töpfe (+/- 1 Liter)*
- 80 x 80 x 180 cm Zeltgröße und 4 - 5 mal 9 Liter-Töpfe (+/- 2 Liter)*
- 100 x 100 x 200 cm Zeltgröße und 4 – 5 mal 14 Liter-Töpfe (+/- 3 Liter)*
- 100 x 100 x 200 cm Zeltgröße und 16 mal 7 Liter-Töpfe (+/- 1 Liter)*
- 120 x 120 x 200 cm Zeltgröße und 16 mal 11 Liter-Töpfe (+/- 1,5 Liter)*
*für die Empfehlungen wird von einer kurzen Vegetationsphase von maximal 4 Wochen ausgegangen. Das Wachstumsverhalten unterschiedlicher Arten und Sorten kann abweichen.
Schritt 4. Das Zelt
Das Zelt ist eines der wichtigsten Bestandteile eines kleinen Indoorfarming-Systems. Die Growbox darf möglichst kein Licht nach Innen lassen, sollte aber dennoch ausreichend Öffnungen für Kabel und Rohre haben. Diese Öffnungen müssen verschließbar sein. So kann man alles Notwendige anschließen und einfach ein stabiles Mikroklima im Zelt herstellen. Bestenfalls bietet das Growzelt dafür mehrere Optionen.
Ein stabiler Zeltstoff und lichtdichte, hochwertige Reißverschlüsse sind Pflicht. Ebenso ist die Farbe außen und die Beschichtung innen relevant. Helle Außenfarben haben einen Vorteil wenn die Umgebung regulär schon warm oder beheizt ist, dunkle Farben absorbieren eher die Wärme. Ähnlich verhält es sich Innen. Bei einer warmen Umgebung greift man eher zu einer weißen Beschichtung. Silberne Reflektionsfolien dagegen reflektieren Wärmestrahlung. Diese Silberbeschichtung kommt vor allem in großen Zelten zum Einsatz oder sollte in kühleren Räumen genutzt werden. Ziel ist es, die Tagesinnentemperatur des Zeltes auf rund 22 bis 28 °C zu halten. Das sorgt für eine gesunde Entwicklung und optimale Nährstoffaufnahme.
Schritt 5. Das Licht
Heutzutage kostet Energie in Deutschland richtig viel Geld. Entscheidet man sich also dazu Pflanzen künstlich zu beleuchten, sollte das immer effizient geschehen und möglichst nahe am Tageslichtspektrum orientiert sein.
Für künstliches Pflanzenlicht gibt es unterschiedliche Lösungen auf dem Markt. Hochdrucklampentechnik (HPS) ist altbewährt und günstig in der Anschaffung. Sie erzeugt vorzeigbare Ergebnisse bei lichthungrigen Pflanzen und gibt ein, für Pflanzen gesundes und breitbandiges Lichtspektrum ab. Allerdings kostet der Betrieb viel Energie und Leuchtmittel verlieren schon nach dem ersten Grow an Leuchtkraft.
Der aktuellste und meist genutzte Stand der Technik sind zur Zeit LED-Pflanzenleuchten. Die Verwirrung bei der Menge an Herstellern und Produkten ist da vorprogrammiert. Zudem gibt es heutzutage so starke LEDs, das ohne Dimmung eine CO²-Einspeisung notwendig wird.
Will man also eine LED ohne größere Beratung kaufen, sollte man ein paar Dinge beachten und möglichst einem bekannten Hersteller aus der Branche vertrauen. Firmen wie Sanlight, Lumatek oder hortiONE geben viele Details und Anwendungsbeispiele zu den Lampen. Hinweise auf empfohlene Zeltgrößen und Effizienzen sind klar und deutliche ausgewiesen und keiner der Hersteller bietet Leuchten unter 2,3 µmol/Joule im Endkundensegment an. Ab ungedimmten Effizienzen von 2,7 µmol/Joule und einer flächigen Beleuchtungsdichte mit pflanzenaktiver Strahlung (PPFD) von rund 900 µmol/m²/s wird der Einsatz von CO² sinnvoll. Ab 1000 - 1100 µmol/m²/s aufwärts sollte definitiv mit CO² gearbeitet werden, da es sonst zu Störungen im Wuchsverhalten und im Stoffwechsel von Pflanzen kommen kann.
Schritt 6. Das Klima
Pflanzen verbrauchen bei der Zuckerproduktion Kohlendioxid aus der Umgebungsluft. Ist das Kohlendioxid aufgebraucht, wird kein Zucker mehr und damit kein Wachstum generiert. Ein durchgehender Fluss frischer Luft ist also vom Züchter gewollt und lebensnotwendig für die Pflanzen.
Außerdem produziert jede künstliche Lichtquelle Wärme. Diese kann sich stauen und große Probleme bereiten. Die meisten Pflanzen die sich für Indoorfarming eignen, benötigen über den Tag, bei eingeschaltetem Licht, eine Temperatur von 22°C bis 28°C für ein optimales Wachstum. Nachts kann diese Temperatur auch problemlos um 5 bis maximal 10 °C sinken. Größere Schwankungen sind dabei meist kaum problematisch, aber eben auch nicht mehr optimal.
In fast jeder Indoorfarming-Anlage werden hohe Temperaturen über einen Ventilator mit der verbrauchten Luft abgeführt. So auch in einer Growbox. Zusätzlich ist an solchen Systemen auch ein Aktivkohlefilter und mindestens 1 Meter Schlauch befestigt. Diese ganzen Faktoren (Zeltgröße, Temperaturen, Aktivkohlefilter und Lüftungsrohrlänge) beeinflussen die notwendige Leistung des Ventilators.
In der Regel sollte man sich hier von einer kompetenten Person beraten lassen, doch für den Fall der Fälle gibt es auch eine relativ einfache Formel:
Zeltvolumen (LxBxH) + [Zeltvolumen * 0,35] + [1 m³ für jeden angebrachten Meter Lüftungsrohr) = X.
Am Bsp.: einer RoyalRoom Classic C100 und 5 m Lüftungsschlauch ist die Rechnung wie folgt:
Maße der Box:
1 m x 1 m x 2 m = 2 m³ *0,35 +2 m³ + 5 m³ =X
X = 7,7 m³
X stellt das abzusaugende Gesamtvolumen dar und sollte in kleinen Räumen rund 1 mal alle 2 Minuten ausgetauscht werden.
Also:
X * 30 = mindestens benötigtes Absaugvolumen.
7,7 m³ * 30 = 231 m³
Bei größeren Zelten ab 1,5 m Seitenlänge reduziert sich dieser Wert allmählich bis auf 12, da mit steigendem Raumvolumen mehr Luft für die einzelne Pflanze zur Verfügung steht.
Das heißt du brauchst einen Ventilator mit min. 230 m³ Absaugvolumen für die RoyalRoom C100.
Der Filter muss sich ebenfalls im Rahmen des Absaugvolumens bewegen.
Schritt 7. Verbrauchsmaterial und Drumherum
Oft unterschätzt wird der Posten der Verbrauchsmaterialien und alles was sonst noch so anfällt. Absehbar sind Sachen wie neues Substrat oder Dünger. Hat man allerdings nicht ganz so viel Ahnung, kauft man schnell das ein oder andere Produkt nach. Düngerhersteller lassen sich gern die besten Produkte gut bezahlen und Booster oder Bodenhilfsstoffe (z. B. Blütenbooster und Mykorrhiza-Pilze) sind oft nicht die günstigsten Produkte im Sortiment.
Außerdem fällt einem, als stolzer Besitzer einer Grundausstattung, oft ein neues Gerät oder eine neue Lösung ins Auge. Diese will man natürlich auch gleich an den eigenen Pflanzen ausprobieren. Manchmal wird zusätzliches Equipment notwendig, da man Umstände unterschätzt hat. Ein klassisches Beispiel ist die Innenraumtemperatur der Growbox oder auch eine ungedimmte LED auf zu kleinem Raum. Dann wird schnell ein vernünftiges Hygrometer und eine CO2-Quelle notwendig.
Und als letzten Punkt sollte man Schädlinge und Schäden im Blick behalten. Hat man ungebetene Besucher im Zuchtzelt, sollte man direkt und konsequent handeln. Was dann genau benötigt wird ist oft nicht sehr teuer, sollte aber unverzüglich benutzt werden. Denke immer daran, Insekten können sich explosionsartig vermehren.
Schäden hingegen kann man nicht planen und wenn sie einmal auftreten, kann es durchaus etwas teurer werden. Eine vernünftige Rücklage ist für diesen Fall also sehr klug. Sicher, das fällt schwer, wenn man sich gerade mit einer Grundausstattung beschäftigt. Hat man diesen Gedanken im Hinterkopf, entscheidet man sich vielleicht doch eher für eine kleinere Box mit hochwertigerer Ausstattung. So kann man die Kosten kontrollieren, Erfahrungen sammeln und später einfach eine 2te Box daneben stellen.
Im Text beziehen wir uns auf einige Artikel aus unserem Sortiment, diese haben wir direkt verlinkt.
Für Fragen, Beratung, Anregungen oder Lob stehen wir gern zur Verfügung.
Pflanzliche Nährstoffe sind klar definiert. Es handelt sich um Mineralien und Nährsalze die von der Pflanze zusammen mit Wasser über die Wurzeln aufgenommen werden. Sie unterteilen sich in Makronährstoffe und Mikronährstoffe beziehungsweise Spurenelemente.
Makronährstoffe werden in großen Mengen aufgenommen und sind hauptsächlich für den Aufbau der Pflanze verantwortlich. Zusammen sind es 6 Stoffe die diese wichtigen Aufgaben übernehmen:
- Stickstoff (N)
- Phosphor (P)
- Kalium (K)
- Magnesium (Mg)
- Calcium (Ca)
- Schwefel (S)
Neben den Makronährstoffen gibt es noch Mikronährstoffe. Diese werden in relativ geringen Mengen aufgenommen, sind aber lebensnotwendige Mineralstoffe für Pflanzen. Insgesamt wird von 7 Mikronährstoffen gesprochen. Zu ihnen zählen:
- Eisen (Fe)
- Mangan (Mn)
- Kupfer (Cu)
- Zink (Zn)
- Bor (B)
- Molybdän (Mo)
- Chlor (Cl)
All diese Elemente sind für eine gesunde und starke Pflanzenentwicklung notwendig. Am wichtigsten überhaupt, sind die Makronährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Die Bedeutung wird klarer, wenn man sich bewusst macht, dass jeder Dünger einen NPK-Wert angeben muss. Also das Verhältnis von Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) in dem jeweiligen Produkt.
Jedes Element dieser Nährstoffe hat mindestens eine wichtige Aufgabe im System Pflanze. Viele Stoffe sind aber auch an mehreren Prozessen in der Pflanze beteiligt.
Die Makronährstoffe
Stickstoff (N)
Stickstoff beispielsweise wird auch als Motor des Pflanzenwachstums bezeichnet. Er kommt an vielen Stellen der Pflanze zum Einsatz. Einerseits ist er Bestandteil von Aminosäuren und somit Grundbaustein für Proteine und Fette, aber auch für Farb- und Aromastoffe, Zucker oder Stärke. Außerdem besteht Chlorophyll zu Teilen aus Stickstoff und auch in der DNS der Pflanze wird der Stoff verbaut.
Da der Stoff in großen Mengen und über den gesamten Vegetationszyklus verbraucht wird, ist ein Mangel daran auch schnell zu erkennen. Außerdem lässt sich Stickstoff innerhalb des Pflanzensystems relativ schnell verschieben, was die Diagnose noch mehr vereinfacht.
Betroffen von einem Mangel sind immer zuerst die ältesten Blätter unten an der Pflanze. Sie nehmen schnell eine hellgrüne bis gelbe Verfärbung an und sterben danach ab. Triebe und Stängel verlangsamen das Wachstum und das Dickenwachstum stoppt. In speziellen Fällen anhaltenden Mangels kann es sogar zu orange-roten bis purpurroten Verfärbungen, verkümmerten Wuchs oder Notblüten kommen. Im Boden hingegen bewirkt zu wenig Stickstoff extrem lange Wurzeln, die sich kaum verzweigen, was die Nährstoffaufnahme zusätzlich erschwert.
Ein Überschuss hingegen ist schwerer zu erkennen. Ein deutlicher Hinweis ist ein extrem dunkles Blattgrün gegenüber gesunden Pflanzen. Bei hoher Stickstoffkonzentration kommt es gelegentlich zu absterbenden Blatträndern, auch Blattrandnekrosen genannt.
Wichtiger jedoch ist, dass es zu einem Anstieg der Produktion kommen kann, dabei jedoch die Qualität stark abnimmt. Früchte und Blüten werden weich und schwammig. Zudem weisen die Pflanzen eine deutlich geringere Widerstandskraft gegen Krankheitserreger auf.
Phosphor (P)
Ein anderer wichtiger Stoff ist Phosphor. Er ist ebenso wie Stickstoff ein Baustein für die DNA und steuert Erbinformationen und Lebensvorgänge in der Pflanzen. Phosphor kommt außerdem bei der Funktionsfähigkeit der Zellen oder als Grundbaustein für Zellwände zum Einsatz. Er ist praktisch an allen Stoffwechselprozessen in der Pflanze beteiligt und besonders wichtig im Bereich Energiestoffwechsel und Energiespeicherung. Zu dem fördert Phosphor Blüten- und Fruchtbildung
Fehlt Phosphor im pflanzlichen System, ist das auch nicht immer leicht zu erkennen. Fehlt eine gesunde Vergleichspflanze, ist eine Diagnose sogar um so schwerer. Oft prägen sich charakteristische Symptome kaum aus und insgesamt wirken die Anzeichen eher wie ein Stickstoffmangel.
Als erstes wird die Pflanze das Wachstum verlangsamen oder sogar stoppen. Parallel dazu nimmt auch die Blüten- und Fruchtbildung ab. Als nächsten Schritt färben sich die Blätter dunkel. Das satte dunkelgrün täuscht häufig eine gute Stickstoffversorgung vor. Das kann bis zu einer rötlichen bis purpurroten Blattverfärbung führen. Die Pflanze kann auf diese Weise sehr lange überleben.
Hält der Mangel trotzdem an fangen später zunächst die älteren Blätter an abzusterben. Außerdem vermindert sich der Ertrag der Pflanze enorm.
Ein Überschuss von Phosphor ist eher selten, kann aber vorkommen. Im Normalfall wird überschüssiger Phosphor im Boden gebunden. Reichert er sich dort an, kann es dennoch zu Problemen kommen. Durch einen Ionenüberschuss im Boden kommt es zum Mangel anderer Nährstoffe. Ein geringer Stickstoffanteil im Boden kann so schnell in einen Mangel umschlagen. Auch die Verbindung im Boden mit Eisen- oder Zinkionen zu komplexeren Phosphaten sorgt für entsprechende Mängel im Boden und später in der Pflanze.
Kalium (K)
Kalium ist der Dritte Namensgeber für den "NPK-Wert". Es ist zwar nicht, wie die zwei anderen Namensgeber, am Aufbau von Zellen beteiligt, wird aber in großen Mengen aufgenommen und ist für grundlegende Funktionen der Pflanze essentiell. Als freies Ion wird Kalium im Inneren der einzelnen Pflanzenzellen in Vakuolen vorgehalten. In der Pflanze selbst, ist Kalium ein sehr beweglicher Stoff und kann schnell dahin gelangen wo es gebraucht wird, allerdings kann es nur in gelöster Form aufgenommen werden. Im Boden ist Kalium meist an Tonmineralien gebunden.
In der Pflanze hat es verschiedene Aufgaben. Die vielleicht wichtigste Funktion ist die Regulierung des Wasserhaushaltes und das Öffnen und Schließen der Spaltöffnungen. Somit bestimmt Kalium direkt die Verdunstungsraten der Pflanze und hat Einfluss auf die Photosynthese. Zudem stimuliert es den Transport von Stärke, Zellulose und des in der Photosynthese produzierten Zuckers. Zusätzlich fördert Kalium die Bildung von meristematischen Zellen, dem pflanzlichen Gegenstück zu den Stammzellen von Säugetieren.
Im Boden ist Kalium in der Regel an Tonminerale gebunden und muss erst durch Wasser gelöst werden. Ist der Boden also sehr reich an Ton, kann es zu einer Unterversorgung führen. Sandreicher Boden hingegen kann zu leicht ausgespült werden und das Kalium wird für die Pflanzen nicht mehr erreichbar.
Ein Kaliummangel ist Pflanzen relativ leicht anzusehen. Trotz ausreichender Wasserversorgung hängen die Blätter schlapp herunter. Als Resultat ist die Pflanze schlechter gegen Krankheiten und Schädlinge gerüstet. Der gestörte Wasserhaushalt bewirkt aber auch einen Verlust an Geschmack beziehungsweise Aroma, einen geringeren Vitamingehalt und die Gesamtqualität von Früchten und Blüten sinkt ab.
Mit einem zu viel an Kalium hingegen kommen Pflanzen gut zurecht. In der Regel wird ein Kaliumüberschuss bestens verkraftet. Nur bei extremen Überschüssen können Nekrosen am Blattrand auftreten.
Magnesium (Mg)
Magnesium ist ein Weiterer Makronährstoff und ein wichtiger Bestandteil und Helfer des pflanzlichen Stoffwechsels. Sowohl im Boden, als auch in der Pflanze, sind Magnesiumionen sehr beweglich. Im pflanzlichen Stoffwechselkreislauf ist Magnesium an sehr vielen Prozessen, wie Atmung, Eiweißaufbau oder enzymatischen Reaktionen, beteiligt. Es ist Baustein für Zellkerne und des Chlorophyll. Rund 30 % des Blattgrüns bestehen aus Magnesium.
Magnesium wird ständig in geringen Mengen aufgenommen, ist aber im Boden sehr schnell auswaschbar. Es bindet sich zwar leicht an Tonteilchen, kann allerdings auch leicht durch Calcium-, Kalium oder Wasserstoffionen verdrängt werden. Eine gute Bodenqualität, die weder zu schwer noch zu sandig ist, ist hier ein guter Ausgangspunkt für eine ausreichende Magnesiumversorgung.
Ein Magnesiummangel wirkt sich direkt auf die Synthese pflanzlichen Eiweißes aus und damit auch auf die Photosynthese. Ist die Pflanze unterversorgt, zieht sie zunächst Magnesium aus den älteren Blättern in die neueren Triebe. Ältere Blätter bekommen von der Blattmitte aus gelbe und später nekrotische Stellen. Zudem besteht eine Ionenkonkurrenz mit Calcium und eine Unterversorgung stört dieses Gleichgewicht.
Ein Überschuss an Magnesium ist allerdings auch nicht gut. Auch dies führt zu einem Ungleichgewicht zwischen Magnesium- und Calciumionen. Der magnesiumbedingte Calciummangel schädigt die Wurzeln und kann auch am Spross Spuren hinterlassen. Außerdem kann eine Magnesiumüberschuss auch die Aufnahme von Kalium und Mangan behindern.
Calcium (Ca)
Ähnlich wie Magnesium, wird Calcium als positiv geladenes Ion aufgenommen und verhält sich aus Nährstoffsicht auch ähnlich. Es ist im Boden auch ein sehr beweglicher Stoff und bindet ebenfalls an Tonteilchen. So trägt es zu Krümelbildung und Bodenverbesserung bei. In der Pflanze wird es aber nur mit dem Transpirationsstrom transportiert. Es findet sich dann bei vielen Stoffwechselprozessen wie Atmung, Zellteilung und so weiter, sammelt sich aber auch im Blatt an je älter es wird. In der Zelle selbst ist es für die Durchlässigkeit der Zellwände und die Ladungsverteilung an deren Membran beteiligt. Als wichtiger Zellbaustein stimuliert es auch Enzymreaktionen die mit der Zellwand verbunden sind.
Die Auswaschungseffekte im Boden sind ähnlich denen von Magnesium. Tonhaltiger Boden bindet Ionen und sandiger Boden fördert Auswaschungseffekte. Allerdings können die an Tonteilchen gebunden Calciumionen nur von Wasserstoffionen verdrängt werden.
Mangelerscheinungen von Calcium sind vor allem Hemmung des Pflanzen- und Wurzelwachstums. Da ältere Blätter einen höheren Calciumgehalt besitzen, stirbt die Pflanze von oben her ab. Also zeigen praktisch die frischesten Blattspitzen sterbende Stellen. Später werden die ganzen frischen Triebe nekrotisch, kurz darauf sterben die Vegetationspunkte und letztlich die gesamte Pflanze ab. Zusätzlich steigt die Gefahr von Pilzkrankheiten, da Zellwände nicht mehr so stark ausgebildet werden. Das selbe geschieht natürlich auch bei Früchten und Blüten. Fäule und Pilze haben bei Calciummangel ein leichtes Spiel.
Ein Calciumüberschuss hingegen lässt sich schwerer erkennen. Er erzeugt keine oder kaum sichtbare Symptome. Die Auswirkungen sind eher indirekt. Da Calcium in einem Gleichgewicht mit anderen Nährstoffen steht, kann es durch zu viel Calcium zu Mangelerscheinungen anderer Nährstoffe führen. Phosphor kann zu Calciumphosphat reagieren und schlechter verfügbar werden. Auch die Aufnahme von Kalium oder Magnesium wird schwerer und zusätzlich erhöht Calcium noch den ph-Wert und kann bei extremen Überangebot zu Eisenmangel führen.
Schwefel (S)
Auch ein Makronährstoff für Pflanzen ist Schwefel. Besonders wichtig ist er, da er Baustein für alle schwefligen Aminosäuren ist. Damit bildet er auch die Basis für Enzyme und Vitamine der Pflanze. Schwefel findet sich in pflanzlichen Eiweißen, Zellmembranen und als Zellbestandteil wieder. Er fördert viele Stoffwechselprozesse, macht die Stickstoffnutzung effizienter und spielt im Chlorophyllhaushalt eine Rolle.
Ein Mangel an Schwefel verringert die Chlorophyllproduktion und lässt als erstes die jungen Blätter deutlich heller werden. Das es zuerst die jüngsten Triebe trifft, liegt daran, dass Schwefel in der Pflanze schlecht beweglich ist. Setzt sich der Mangel fort, breiten sich auch die Symptome aus. Zusätzlich wird der Stoffwechsel schwächer und die Produktion von Eiweißen ist gestört.
Schäden durch einen Schwefelüberschuss sind hingegen kaum bekannt. Allerdings kann überschüssiger Schwefel aus dem Boden ausgasen, mit der Luft zusammen Schwefeldioxidgas (SO2) bilden und Rauchgasschäden verursachen. Pflanzen reagieren allerdings schon bevor der Mensch überhaupt einen schwefligen Geruch wahrnehmen kann. Sie bilden scharf abgegrenzte Blattnekrosen, welche aber auch andere Gründe (z.B. Bodenausgasungen anderer Stoffe) haben kann. Eine korrekte Diagnose fällt also ohne genau Luftanalyse sehr schwer.
Die Mikronährstoffe
Eisen (Fe)
Eisen ist ein wichtiger Bestandteil der Atmungskette und in der Photosynthese einer Pflanze. Es beteiligt sich am Elektronentransport in der Pflanze und aktiviert einige Enzyme. Andere Aufgaben von Eisen in der Pflanze sind bei der Nukleinsäureproduktion und der Proteinsynthese zu finden. Bei der Fortpflanzung ist es mit in die Samenbildung und die Keimbildung eingebunden. Außerdem ist Eisen in der Pflanze relativ schlecht beweglich.
Ein Mangel an Eisen zeigt sich, aufgrund der schlechten Beweglichkeit in der Pflanze, häufig an den jüngeren Blattspitzen. Diese sind dann von Chlorosen, also einer Gelbfärbung, betroffen. Zusätzlich ist die Vermehrung gestört, da Samen und Keime sich nicht oder schlechter entwickeln. Ein hoher Kalkgehalt im Boden oder Staunässe führen häufig zu einer schlechteren Verfügbarkeit und somit zum Mangel. Ein Überschuss hingegen äußert sich in einem Mangan-Mangel, da Eisenionen und Manganion in Konkurrenz zueinander stehen.
Mangan (Mn)
Mangan aktiviert auch verschieden Enzyme, doch die Hauptfunktion ist bei der Photosynthese zu finden. Hier ist es hauptsächlich für die photosynthetische Herstellung von Sauerstoff zuständig. Zusätzlich hat Mangan Einfluss auf die Proteinsynthese und den Hormonhaushalt der Pflanzen.
Ein Mangel an Mangan zeigt sich in Chlorosen, einer Wachstumshemmung der Pflanze über und unter der Erde und auch die Resistenz gegen Frost und sehr kühle Temperaturen nimmt ab.
Bekommen die Pflanzen zu viel Mangan hat das aber negative Folgen. Die unteren Blätter bekommen langsam violette oder braune Flecken. Der Transport von Calcium zu den Vegetationspunkte wird gestört und die Bildung von Seitentrieben erfolgt zu früh.
Kupfer (Cu)
Kupfer ist einerseits Bestandteil von bestimmten Enzymen, besonders für solche die der Photosynthese und der Atmungskette dienen, und andererseits wird es in oxidierenden Enzymen verbaut. Kupfer ist im pflanzlichen System nur schlecht beweglich, kann aber nach einer Einlagerung trotzdem noch transportiert werden.
Fehlt der Pflanze Kupfer, kommt es zu Zwergwuchs. Der Stoff lagert sich um die Wurzeln herum an und behindert das unterirdische Wachstum. Zusätzlich wird die Aufnahme von Eisen gehemmt, was durch konkurrierende Ionen hervorgerufen wird. Auch sind Pollen von Pflanzen, die mit Kupfermangel kämpfen, kaum oder gar nicht überlebensfähig.
Zu viel Kupfer stört bei der Verholzung, bei der Bildung von Knospen oder Blüten sowie die zu frühe Bildung von Seitentrieben sind gute Indikatoren für einen Überschuss. Junge Blätter verlieren ihr kräftige Farbe und bleichen aus. Zusätzlich kann die pflanzliche Atmung Schaden nehmen, da die Entwicklung der Spaltöffnungen gehemmt wird.
Zink (Zn)
Zink wird auch nur in Spuren von der Pflanze aufgenommen, ist aber wichtig für die Gesundheit und die Vermehrung der Pflanze. Es findet sich als Bestandteil von Enzymen oder ist auch an Prozessen des Stoffwechsels beteiligt. Bei der Pflanzenvermehrung hat es einen Einfluss auf die Qualität und damit die Vermehrungsfähigkeit von Pflanzensamen und Pollen. Außerdem wirkt es bei der Enzymaktivierung, der Eiweißsynthese, der Zellstreckung und der Bildung des Blattmittelnervs mit.
Fehlt Zink im Pflanzensystem ist die Entwicklung gestört. Unvollständig entwickelte Pflanzen, missgebildete Blätter, Zwergwuchs oder bedeutend kürzere Abstände zwischen Internodien sind die sichtbarsten Symptome. Zusätzlich kommt es durch die Wuchshemmung zu Anreicherungen an Kohlenhydraten und Aminosäuren. All das kann natürlich auch Chlorosen und Nekrosen auslösen und bietet einen Angriffspunkt für Krankheiten und Schädlinge.
Zinküberschuss kommt natürlich eher selten vor. In der Natur kann höchstens durch zu wenig absorbierbares Eisen im Boden ein Überschuss auftreten (Ionenkonkurrenz). In geschlossenen Systemen oder beim Auffangen von Regenwasser kann durch verzinkte Behälter und Leitungen ein Überschuss vorkommen.
Bor (B)
Der Mikronährstoff Bor findet sich vermehrt in den Zellwänden der Pflanzen und ist für die Teilung und Streckung dieser Pflanzenzellen wichtig. Es ist Bestandteil der Synthese von Eiweiß und erfüllt essentielle Aufgaben beim Kohlenhydrattransport. Bor ist relativ unbeweglich im pflanzlichen Kreislauf und ist zunächst an jungen Trieben zu erkennen. Neue Blätter werden gelblich, Triebspitzen sind dicker als normal und sind auch brüchiger. Auch kann sich der Stamm rauer anfühlen.
Ein Bor-Mangel kann leicht mit einem Kalziummangel verwechselt werden, da Bor für die richtige Verarbeitung des Kalziums benötigt wird. Ein gehemmter Wuchs und eine gestörte Verholzung sind weitere Merkmale. Zuerst sichtbar wird ein Mangel an den jüngsten Blättern, die von Gelbfärbung bis zu Verbrennungsanzeichen ausbilden können. Faktoren für einen Mangel können, unter anderem, ein falscher ph-Wert oder nicht genügend Kalium oder Stickstoff sein.
Molybdän (Mo)
Molybdän, chemisch gesehen ein Übergangsmetall, ist in der Pflanze vor allem in 2 Enzymen auffindbar. Dort ist es aktiv an der Stickstoff-Ernährung beteiligt und wichtig.
Fehlt der Pflanze Molybdän wird die Stickstoffverarbeitung beeinträchtigt und der Stoffwechsel wird gestört. Äußere Merkmale sind ein vermindertes Wachstum, eine Gelbfärbung der Blätter mit orangen oder rosa bis roten Rändern, bis hin zu Nekrosen oder deformierten Blättern. Ursache ist meist ein zu niedriger ph-Wert. Ab einen ph-Wert von 5 und niedriger ist Molybdän nicht mehr für Pflanzen absorbierbar.
Bei einem Molybdän-Überschuss verfärben sich der Spross goldgelb. Auf natürliche Art kommt dies jedoch so gut wie nie vor.
Chlor (Cl)
Chlor wird von Pflanzen ausschließlich in Form von Chlorid aufgenommen und wird nur in minimalen Mengen für ein optimales Wachstum benötigt. In der Pflanze hat Chlorid osmoseregulierende Eigenschaften und sorgt für das elektrischen Gleichgewicht der Pflanze. Außerdem wird es für Reaktionen der Photosynthese benötigt.
Mängel entstehen häufig an Kohlarten und können einfach mit etwas Kochsalz in der Nährlösung ausgeglichen werden. Bei sensibleren Fruchtarten wie Tomaten, Gurken, Himbeeren oder Bohnen kann zu viel Chlorid hingegen schädlich sein und Chlorosen bei den betroffenen Pflanzen auslösen.
Der EC-Wert gibt kurz gesagt die Salzkonzentration in der Nährlösung von Pflanzen oder im Boden selbst an. Angewendet wird er am häufigsten in der Pflanzenzucht. Besonders in der Hydroponik spielt er eine wichtige Rolle, aber auch auf nicht gepufferten Cocossubstraten ist eine Kontrolle des EC-Wertes wichtig.
Die Salzkonzentration der Nährlösung gibt nicht nur einen guten Hinweis auf die verfügbaren Nährsalze, die im Wasser gelöst sind, auch die elektrische Leitfähigkeit des Wassers wird mit diesem Wert beschrieben. Der Zusammenhang ist einfach. Die Nährsalze lösen sich im Wasser zu Ionenverbindungen. Je mehr Ionen im Wasser sind, desto höher ist die Leitfähigkeit und dem entsprechend auch der Nährstoffgehalt.
Gerade in der Nahrungsmittelproduktion und bei sonstigen, einjährigen und nährstoffliebenden Pflanzen steigt der EC-Wert der Nährlösung mit zunehmenden Alter. Häufig hängt dieser Anstieg mit der Blüte und Fruchtproduktion zum Lebensende hin zusammen.
Aber Vorsicht vor einem zu hohem EC-Wert. Eine hohe Salzkonzentration kann toxisch auf die Pflanze wirken. Sie kann die Nahrung nicht mehr absorbieren und auch die Einlagerung von Zucker in den Wurzeln ist gestört. Ohne Zucker, also Energie, können die Wurzeln auch nicht mehr richtig wachsen und nach neuen Nährstoffen suchen.
Das Gegenteil ist der Fall, wenn die Pflanzen Nährlösung mit einem zu niedrigen EC-Wert bekommen. Die Pflanzen trinken dann praktisch zu viel Wasser und ihnen fehlen die Nährstoffe um Zucker überhaupt produzieren zu können. Beides kann das Ergebnis beeinflussen und gerade wenn man sich mit hydroponischen Anlagen beschäftigt, sollte man sich über die Pflanzenart und ihre Vorlieben erkundigen.
Gemessen wird der EC-Wert mit technischen Messgeräten. Eine der gängigsten Gerätearten sind die Taschentester. Das sind einfach digitale Messgeräte und sie arbeiten in der Regel schnell und zuverlässig. Angegeben wird der EC-Wert in mS/cm (Millisimens pro Zentimeter) oder in µS/cm (Microsiemens pro Zentimeter). Der Unterschied von mS zu µS liegt einfach nur in der Umrechnungsgröße 1000.
Der ph-Wert gibt an, wie sauer oder basisch ein Stoff ist. In der Pflanzenzucht ist er wichtig für das Substrat und die Nährlösung. Die sogenannte ph-Skala, in der der Wert gemessen wird reicht regulär von 0 bis 14. Begrenzt wird die ph-Skala nur durch die Löslichkeit von Säuren oder Basen in Wasser und es ist extrem schwer über die Endpunkte der Skala hinauszukommen.
Ausgangspunkt der ph-Skala ist Wasser mit 25°C und einem ph-Wert von 7. Dieser Wert gilt auch als ph-neutral. Werte unterhalb dieses neutralen Punktes gelten als sauer, Werte darüber als basisch.
Ein ph-Wert von 0 ist extrem sauer (z.B. 3,6 %ige Salzsäure) und 14 gilt als extrem basisch (z.B. 3,9 %ige Natronlauge).
Warum ist der ph-Wert wichtig für mein Pflanzenprojekt?
Pflanzliches Leben ist allerdings nur in einem Bereich zwischen 4 und 8 überhaupt möglich. Die meisten Gemüsepflanzen benötigen sogar eine noch viel engere Spanne. Damit Tomaten und Co. auch gesund wachsen und Früchte tragen benötigen sie (je nach Pflanzen- und Substratart) einen ph-Wert zwischen 5,8 und 7 in Boden und Nährlösung.
Gute Gemüseerden auf Torfbasis liegen häufig schon in diesem Bereich. Außerdem besitzen Torfsubstrate eine Pufferwirkung gegenüber dem PH-Wert, so das Schwankungen auch ausgeglichen oder gemildert werden. Der ideale ph-Wert für Nährlösung, die auf Torf genutzt wird, liegt bei 6,5.
Genauer sollte man bei hydroponischen Anlagen sein. Hier liegt der ph-Wert der Nährlösung zwischen 5,8 und 6,2. Ebenso bei Nährlösungen für Zuchten auf Cocossubstraten. Diese Substrate sind häufig nicht gepuffert und haben keine ausgleichende Wirkung.
Was passiert, wenn der PH-Wert nicht stimmt?
Bei einem PH-Wert unter 5,5 nimmt die Aktivität der Mikroorganismen im Boden ab. Damit werden auch weniger organischen Stoffe aufgeschlossen und als Nahrung für die Pflanzen verfügbar gemacht. Also – je saurer der Boden, desto weniger Nährstoffe. Außerdem nimmt mit sinkenden PH-Wert auch die Keimfähigkeit von Samen ab und Schwermetalle können leichter aufgenommen werden.
Aber auch hohe ph-Werte können schlecht sein. Ab einem Wert über 7,5 nimmt die Aufnahme von Phosphor, Magnesium und Eisen ab. Je nach Art der Pflanze und des Bodens kann die Schwelle auch niedriger sein, je nach den Vorlieben der jeweiligen Pflanzenart.
Wie messe ich den ph-Wert?
Gemessen wird der ph-Wert mit Messstreifen aus Papier, Indikatorlösungen für ph-Werte oder elektrischen Messgeräte. Letztere ist die schnellste und zuverlässigste Variante und wird besonders in Bereichen empfohlen, wo es auf genaue ph-Werte ankommt. Beispiele hierfür sind die Pflanzenzucht oder die Aquaristik.